Ökumenischer Seniorennachmittag beider Kirchgemeinden Ermatingen

«Wenn en Termin i mim Kalender stoht, ganz gross gschribe und erscht no rot, denn mues es scho öppis bsunders sii, denn weiss i, do bin i au debii.»
So erging es wohl vielen Seniorinnen und Senioren der paritätischen Kirche Ermatingen, als sie die Einladung für den 12. März zum Seniorennachmittag im Katholischen Pfarreisaal entgegennahmen.
So war auch der Saal bis auf den letzten Platz besetzt, als unser beliebter Pfarrer Richard Häberlin, der auch als Spitalseelsorger im Spital in Frauenfeld tätig ist, in eindrücklicher Weise seine Arbeit beschrieb.
Spitalseelsorge ist nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Mit Empathie, das heisst der Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen und Gedanken des Patienten zu verstehen und nachzuempfinden. Ihm zuzuhören, ihm mit viel Einfühlungsvermögen das manchmal unvermeidliche Leiden zu nehmen. 
Pfr. Richard Häberlin vergleicht das Spital mit einem Baum in verschiedenen Jahreszeiten. Der erwachende Baum im Frühling kann ein bedauernswertes Kind sein. Mit einem Besuch kann ihm das Gefühl vermittelt werden, dass es nicht nur Menschen in weissen Mänteln sind, die sich um es kümmern, sondern dass man sich auch vertrauensvoll mit einem Seelsorger unterhalten kann. Etwas sensibler wird der Besuch für ältere Menschen, vergleichbar mit einem sich bunt färbenden Baum im Hebst.  Worte zu finden bei Patienten, bei denen lautlos die Blätter fallen, braucht viel Einfühlungsvermögen und die Gnade, dass der Herrgott dem Seelsorger die passenden Worte eingibt.Um 15.40 Uhr wurde vom bewährten Team mit Rembert in der Küche und Beatrix und Nathalie im Service ein schmackhafter Zvieri serviert. Pater Joseph beendete mit einem Gebet den sehr interessanten Nachmittag. Herzlichen Dank allen, die dazu beigetragen haben. Mit der Tischdekoration von Nathalie in der Tasche verabschieden wir uns mit den Worten: «Schön, dass du da bist.«  Ein Lächeln von gegenüber war einem sicher.

Eddy Billeter